Normalerweise sehe ich immer zu, dass ich zum Biikebrennen an die Nordfriesische Küste komme. Dieses Jahr geht es leider nicht, also poste ich die Fotos von der letzten Biike.
»Tjen di Biiki ön« ist Nordfriesich und die Aufforderung das Feuer zu entzünden.
Jedes Jahr am 21. Februar erleuchten die Biikefeuer die Küsten Nordfrieslands. Dieser Brauch stammt aus Nordfriesland und seine Bedeutung wandelte sich über die Jahrhunderte. Ursprünglich wurde dem germanischen Totengott Wotan gehuldigt und um ihn gnädig zu stimmen und keine schweren Stürme über die Küste ziehen zu lassen, entfachte man die Feuer an heiligen Stätten. Trotz Christianisierung hielt sich der heidnische Brauch noch lange.
Um der Armut auf den nordfriesichen Inseln zu entgehen, heuerten im 17. und 18. Jahrhundert viele Männer von Amrum, Föhr und Sylt auf den Walfängern an. Die Biike war eine Möglichkeit für ein letztes gemeinsames Beisammensein, bevor die Männer in die Meere von Spitzbergen aufbrachen.
Die Wahlfangzeiten sind lange vorbei und heute dient dieser Brauch, um das nordfriesische Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken. Mittlerweile ist es so etwas wie eine Touristenattraktion geworden.
Im Gegensatz zu den Osterfeuern starten die Biiken mit einem Fackelzug vom Dorfplatz. Bei dem Ausruf »Tjen di Biiki ön« werden die Fackeln auf die Holz- und Strohhaufen geworfen. Es gibt politische Ansprachen auf Hochdeutsch und Friesisch und auf Sylt erklingt das Lied: »Üüs Söl’ring Lön« (Unser Sylter Land).
Plein Air (Öl) bei der Biike auf Sylt im Jahr 2016
Das Pastellbild ist nachträglich im Atelier entstanden.
»Tjen di Biiki ön«, 20×48cm, Pastell, 2016, Astrid Volquardsen
Privatbesitz
Sonia
Congratulations Astrid! I loved the way you captured the atmosphere and rendered a warm aura to the scene.
Astrid
Hi Sonja, thanks.