Meine neuen Pastellmalkurse stehen wieder an und jedes Jahr aufs Neue beschäftigt die Frage: Welche Sticks soll ich besorgen?
Farbige Grautöne sind der Schlüssel zu räumlicher Tiefe. Gerade bei Pastellmalern werden diese Sticks beim Kauf häufig übersehen oder sind in den bunten Kästen nicht enthalten. Es ist sehr wichtig das Sortiment um diese zu ergänzen. Nun kann man natürlich sagen, warum nehme ich nicht einfach die Grautöne aus den Schwarz/weiß Mischungen? Kann man, aber ich finde, man verschenkt so viel Farbwirkung, wie man bei meinem letzten Plein Air Bild in Öl »Sonntagnachmittag« sieht. Da wäre die gesamte Wirkung und das atmosphärische futsch.
Sonntagabend, 18×24 cm, Öl auf MDF,, 2017, Astrid Volquardsen
Da halte ich es wie die Impressionisten: In meinen Bildern gibt es kein reines Weiß, Schwarz oder Ausmischungen dieser beiden. Meine weißen Wolken sind sehr helle Blau-, Grün-,
oder Gelbtöne. Oder Lila. oder wie im Beispiel des Sonntagsnachmittags: Grüntöne, gepaart mit Rot/ Lila. Deswegen leuchtet das auch so.
Dieser Aspekt ist ein ganz wichtiger Punkt in meinem künstlerischen Verständnis und einer der Schlüssel zur Wirkung meiner Bilder.
Das Erkennen dieser Farbnuancen kann man schulen und daher ist es soo wichtig draußen zu sein und vor Ort zu malen, denn das Auge kann diese subtilen Farbtöne wesentlich besser wahrnehmen und differenzieren als eine Kamera das je könnte. So gut die heutigen Kameras auch sind, diese Bereiche, gerade auch im Schatten, kann eine Fotografie so nie wiedergeben.
In der Ölmalerei lassen sich diese Grautöne etwas leichter mischen. Anbei ein paar Beispiele:
Foto © 2015, Astrid Volquardsen
Foto © 2015, Astrid Volquardsen
Foto © 2015, Astrid Volquardsen
Bei den Pastelsticks muss man diese kaufen. Wie findet man diese? Im Regal nach den Farben bewusst Ausschau halten, auf die man überhaupt nicht achtet und vorbei sieht. Die Unscheinbaren. Das könnte auch ein Filmtitel sein:-)
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