Herstellen von Pastellen

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Schon seit längerem beschäftigt mich die Frage nach den Möglichkeiten der eigenen Herstellung von Pastellen. Angeregt durch einen Blogbeitrag des amerikanischen Pastellkünstlers Casey Klahn verwerte ich nun meine vielen kleinen Pastellreste.

Pastellherstellung (1)

© Marc Volquardsen, 2012

Zuerst zerstoße ich die Reste in einem Mörser. Wenn es besonders viele Reste sind, sollte man dies in mehreren Portionen tun, da man sonst die Pigmente nicht ordenlich zerstoßen bekommt und später kleine Farbeinschlüsse im Pastell hat. Der Mörser in diesem Bild hat den Nachteil, dass er durch die poröse Oberfläche das Pigment sehr stark aufnimmt und man ihn nicht mehr gereinigt bekommt. Stattdessen empfehle ich einen Glasmörser kombiniert mit einer Glas- oder Metallschüssel.

Pastellherstellung (2)

© Marc Volquardsen, 2012

Das zerstoßene Pigment schütte ich auf eine Glasplatte. Mit destilliertem Wasser besprühe ich das Pigment und vermische es gründlich mit einem Palettenmesser zu einem Teig. Die Sprühflasche hat den Vorteil, dass man die Wasserzugabe gut dosieren kann, bis man die richtige Konsistenz erhält. Destilliertes Wasser ist notwendig, damit keine Keime in den Pastellteig kommen und diesen möglicherweise mit  Schimmel befallen.

Weitere Zusatzstoffe oder Bindemittel sind nicht nötig, das diese bereits in den Resten enthalten sind.

Während des gesamten Prozesses sollte unbedingt eine Staubmaske getragen werden.

Pastellherstellung (3)

© Marc Volquardsen, 2012

An dieser Stelle könnte man die Teigmasse teilen und stufenweise weißes Pigment  hinzufügen, um hellere Varianten des Farbtones zu erreichen. Zu sehr sollte man sich in die Farbe nicht verlieben, denn genau der Farbton wird sich später nicht mehr nachmischen lassen.

Den Teig kann man mit den Händen zu Pastellen formen. Mein Vater hat mir kleine Kästen gebaut, in die ich den Teig einfülle.

Da das Holz der Kästen den Farbton sehr leicht annimt, habe ich für die verschiedenen Farbtöne jeweils eigene Kästchen.

Pastellherstellung (4)© Marc Volquardsen, 2012

Auf diese Weise habe ich bereits 15 neue Pastelle herstellen können.

Nach ca. 1 Tag Trockenzeit lösen sich die Pastellsticks von alleine aus dem Kasten und brauchen nochmal ca. 6 Tage, bis sie vollkommen durchgetrocknet sind:
Pastellherstellung (5)

© Marc Volquardsen, 2012

5 Responses

  1. Birgit
    | Antworten

    Supertoll, vielen Dank für die Anleitung!!

  2. Casey Klahn
    | Antworten

    I particularly love the boxes. My system isn’t as consistent, and I get rounded squares.

    Six days! That is at least as long, if not longer, than on the coast here. Wow! I find when they are room temperature, they are dry.

    Very well blogged!

    • Astrid
      | Antworten

      Hi Casey,
      after 3 days I still had the feeling they hadn’t completely dried, but after 5 to 6 days it felt as the other pastel sticks I had bought in a shop. I didn’t put them on a heater, because I read somewhere that this might lead to cracks in the stick during the drying pcrocess.

  3. Angela
    | Antworten

    Hallo Astrid,
    das ist ja eine tolle Anleitung um Pastelle herzustellen. Schön auch wenn so schöne Zuarbeiten wie das Bauen der Kästen greifbar sind. Noch bevor ich las, man solle sich nicht in den Farbton verlieben, war es um mich geschehen.
    Es ist immer wieder interessant auf deiner Seite. Weiter so!!
    LG Angela

    • Astrid
      | Antworten

      Hallo Angela,
      wenn ich an deine Bildmotive und Farben denke, kann ich mir sehr gut vorstellen, wie das Blau auf dich wirkt:-)

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